Der Supermutant by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Cappins, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1969-08-08T01:00:00+00:00
*
„Na, endlich!" rief zur gleichen Zeit Major Perricone Heublein aus, als er den entschlüsselten Hyperkomspruch in der Hand hielt. „Ich hatte schon gedacht, das Hauptquartier würde meine Meldung nicht für voll nehmen."
„Was befiehlt man uns denn?" fragte Oberleutnant Wayre Ludov gespannt.
„Wir sollen diesen Antimutanten Harkh Tonos bergen", antwortete der Major geistesabwesend.
„Danach werden wir Galaner beobachten. Hm ..."
Wayre Ludov runzelte die Stirn. „Sie haben doch etwas, Sir?" Heublein setzte sich und zündete sich umständlich eine seiner schwarzen Zigarren an.
„Der Hyperkomspruch ist im Chefkode gehalten, Ludov. Früher hat sich nur Perry Rhodan damit identifiziert. Ich frage mich, ob etwas an den Gerüchten ist, daß Rhodan noch lebt."
„Das glaube ich nicht", entgegnete Ludov düster.
„Wenn er noch lebte, würde auch das Solsystem noch existieren. Rhodan hätte sich niemals allein gerettet und die solare Menschheit ihrem Schicksal überlassen." Er seufzte. „Alles ist dahin, die Erde, meine Heimatstadt, meine Eltern, meine Geschwister und Maria Tshudlitza, meine Braut ..."
Perricone Heublein drückte seine Zigarre aus. Sie schmeckte ihm plötzlich nicht mehr. Zwar hatte er weder Braut noch Geschwister gehabt, und seine Eltern waren vor drei Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen doch auch er konnte den Verlust der Erde nicht verwinden.
„Suchen wir also unseren Baalol Priester!" sagte er nach einer Weile. Er rief die Funkzentrale an und ließ sich die Peildaten geben, die aufgrund der laufenden Notrufe des Antimutanten errechnet worden waren. Anscheinend wurde die Sendung automatisch abgestrahlt, denn der Text hatte sich bisher nicht verändert.
„Dreiundsechzig Lichtjahre", murmelte er, während er eine Linearetappe programmierte. „Das werden wir schnell haben. Mich wundert bloß, daß unser Freund sich nur mit achtzig Prozent LG im Normalraum bewegt. Offenbar rechnet er nicht mit Verfolgern."
„Aus dem Zwischenraum könnte er nicht funken", gab Wayre Ludov zu bedenken.
„Auch wieder richtig."
Major Heublein ließ die SERTHaube über seinen Schädel sinken und aktivierte die Emotio-Übertragungseinheit. Danach brauchte er keinen Handgriff mehr zu tun. Seine Gehirnimpulse ersetzten mit vielfach höherer Geschwindigkeit die zahllosen Handgriffe, die früher notwendig gewesen wären.
Zehn Minuten später konnte er sich auf die Kontrolle der Meßinstrumente beschränken. Der Linearflug wurde von einem Computerprogramm gesteuert.
Dreiundsechzig Lichtjahre waren nicht viel, besonders für einen superschnellen Leichten Kreuzer wie die ATLANTA, die zu neunzig Prozent aus Kraft- und Triebwerken und Katalyseplasmatanks bestand. Eine halbe Stunde nach Beginn des Linearmanövers stürzte sie ins Einstein-Kontinuum zurück. Sofort liefen die Ortungsgeräte wieder an. Überlichtschnelle Taststrahlen hämmerten auf den umliegenden Raum ein und schickten, ebenfalls überlichtschnell, ihre Tasterreflexe zurück in die Empfangsantennen des Schiffes; Auswertungseinheiten sortierten sie, und eine Wandlereinheit setzte sie in videoplastische Impulse um, deren Ergebnisse vom menschlichen Auge wahrgenommen und vom Gehirn geordnet werden konnten.
„Hallo, Funkzentrale!" rief Oberleutnant Wayre Ludov in den Interkom. „Empfangen Sie noch Hyperfunksignale des Anti?"
„Keine Signale mehr zu empfangen, Sir", meldete der Cheffunker nach einigen Sekunden.
„Wahrscheinlich hat der Anti seine Sendung eingestellt, um nicht von Verfolgern angepeilt zu werden."
Major Heublein ließ seine SERT-Haube wieder in die Anschlußhalterung zurückfahren. Mit gerunzelter Stirn hörte er der Auskunft seines Cheffunkers zu.
Dann griff er zu seiner Interkomanlage und rief die Ortungszentrale an.
Dort hatte man mehr Erfolg zu verzeichnen als in der Funkzentrale.
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